Am Dienstag, dem 15.12.2020, war zum letzten Mal die Möglichkeit Streetfotografie vor dem Lockdown zu machen. Mein Plan war es abends gegen 17 Uhr durch Vechta zu laufen. Am Tag zuvor waren wohl teilweise große Schlangen vor einigen Geschäften. Alle wollten noch schnell die letzten Geschenke kaufen. Dies wollte ich fotografisch einfangen: der letzte Kaufrausch vor Weihnachten/ vor dem Lockdown. Zusätzlich hatte es den ganzen Tag geregnet und ich erhoffte mir einige interessante Bilder durch Spiegelungen oder Wassertropfen, welche mit den Lichtern harmonisieren.
Als ich auf der großen Straße in Vechta ankam traf mich der Schlag. Beim C&A gab es eine etwa 20-30 Meter lange Schlange. Hatte ich ich also richtig vermutet. Leider war dies aber die einzige Schlange vor einem Laden. Vor anderen Geschäften gab es keine Ansammlung, was auch besser so war in Bezug auf die Ausbreitung des Virus. So ging ich die Große Straße runter Richtung Hauptbahnhof. Dort fiel mir erneut die tolle Beleuchtung des alten "Metropol Kinos" auf. Glücklicherweise konnte ich eine Pfütze auf der anderen Straßenseite entdecken. Etwas warten war angesagt, da hier nicht viel Publikumsverkehr ist. Nach einigen Minuten hatte ich ein Bild im Kasten, welches mich zufrieden stellte.
Ich ging weiter zum Bahnhof, wo der Zug jedoch gerade abgefahren war und keine Leute mehr unterwegs waren. Ich ging also zurück Richtung Große Straße. Auf dem Weg fielen mir zwei tolle Motive ins Auge. Zunächst der lange Schatten des Verkehrsschildes auf der Straße (leider ohne Mensch) und dann der kleine mysteriöse Seiteneingang des Kinos.
Anschließend ging ich zurück zum Marktplatz wo der Weihnachtsmarkt in einer super Light-Version wenige Besucher fand. Hier waren schöne Pfützen für interessante Spiegelungen der Currywurst-Pommes-Bude möglich. Auch die "Weihnachtsbäckerei" mit der Absperrkette war ein tolles Motiv für die jetzige Zeit.
Nach ca. 1,5 Stunden machte ich mich wieder auf dem Heimweg. Auf der großen Straße versuchte ich noch einige Spiegelungen im Rinnstein und auf Autodächern, bevor ich mich zufrieden auf mein Rad setzte und nach Hause fuhr. Auch wenn der letzte Walk kurz und unter nicht ganz erfreulichen Umständen ablief, war ich froh, dass ich diese letzte Gelegenheit noch nutzen konnte.