Vom 23.09.-26.09.2021 fand die erste Photopia in Hamburg statt. Nachdem die Photokina in Köln ihre Tore zu machte, ist dies die erste Fotomesse in Deutschland gewesen seit dem Ableben der Photokina im Jahre 2018. Da ich persönlich kein Gear-Nerd bin, hat mich die Messe im Vorfeld überhaupt nicht interessiert. Als Marco Larousse in unserer What´s App Gruppe für deutsche Streetfotografen etwa 4 Wochen vor der Photopia bekannt gab, dass gleichzeitig auf der Photopia das zweite German Street Photography Festival stattfinden sollte, war ich alarmiert. Es wurden ein paar Freikarten für einen halben Tag verteilt, sodass ich schnell den Zug nach Hamburg buchte.
Um 7:03 ging es in Diepholz los, denn der Tag war vollgepackt. Ab 10 Uhr morgens war mein Halbtagesticket für 4 Stunden gültig. Pünktlich um 10 Uhr kam ich bei der Messe an und wartete auf Gerald, Samuel und Marc vom Nürnberger Streetfotografie Kollektiv. Gemeinsam gingen wir in die Messe und direkt zum Stand des German Street Photography Festivals. Es gab eine Ausstellung ausgewählter Fotografen in Bezug auf das Thema "Mind and Change - Sinn und Wandel". Parallel dazu gab es eine Ausstellung der deutschen Streetfotografie Kollektive zum selben Thema. 
Natürlich gab es auch Vorträge (siehe Foto) auf der kleinen Bühne. Viele Vorträge wurden Live bei YouTube unter diesem Channel gestreamt und können nun auch im Nachhinein noch angesehen werden. Eine tolle Idee. Am meisten freute ich mich, dass Siegfried Hansen um 11:30 Uhr einen kleinen Vortrag zum Thema "Vom Jäger zum Sammler" hielt. Denselben Vortrag hielt Siegfried auch um 13 Uhr bei Foto Meister in der Hamburger Innenstadt. Somit konnte ich etwas beruhigter die Zeit auf der Messe bis 14 Uhr genießen.
Mittlerweile waren auch Dennis und Felix aus Bremen angekommen. Gemeinsam gingen wir über das Messegelände und waren überrascht wie wenig an einem Samstag los war. Um 12:30 Uhr folgte ein spontaner Streetfoto-Slam von Marco Larousse und Martin U Waltz. Schnell schickten wir noch ein paar Fotos vom Handy ein, sodass diese auf dem Slam besprochen werden konnten. Die Bilder wurden kritisch beäugt und manchmal auch mit einem Augenzwinkern bewertet. Auch drei meiner Fotos wurden besprochen, welche, bis auf eines, nicht so sehr zerrissen wurden:).
Danach gingen wir nochmals über die Messe und es waren immer noch nicht wirklich viele Menschen vor Ort. Wir steckten uns Proben von Hahnemühle Fotopapier ein und gingen wieder zurück zum Stand. Wir plauderten, netzwerkten, diskutierten und philosophierten über alles Mögliche rund um die Streetfotografie. Es folgten zwei Vorträge des Nünberger Streetfotografie Kollektivs, welche wirklich sehr engagiert in der Szene sind. Leider fanden nur sehr wenige Zuhörer ihren Weg zu den Vorträgen.
Anschließend gingen wir zu Foto Meister, denn um 15 Uhr wollte sich das Hamburger Streetfotografie Kollektiv dort vorstellen. Dort trafen wir weitere bekannte und unbekannte Gesichter, stellten uns gegenseitig vor und netzwerkten weiter. Der lebhafte und interessante Vortrag des Hamburger Kollektivs war sehr kurzweilig. Anschließend wurden Fotos von uns allen an die Innenseite des Geschäfts geklebt, sodass eine große Galerie vieler Bilder von der Straße aus sichtbar war.
Danach quatschten wir noch etwas vor dem Geschäft bis sich unsere Wege trennten. Dennis, Felix und ich marschierten Richtung Innenstadt. Während Felix und Dennis auf der Suche nach Motiven waren, verspürte ich keine Lust meine Kamera rauszuholen. Ich ging mit, unterhielt mich aber nur statt zu fotografieren. Nach einem leckeren Abendessen holte ich dann doch meine Kamera raus. Wir gingen nochmals ins Hafenviertel. In der U-Bahn-Station "Überseequartier", in welcher ich vorher noch nie war, gelang mir dann doch noch ein interessantes Bild. Auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof kam ich erneut an einem meiner Lieblingsspot für Spiegelungen vorbei. Ich war schon mehrere Male dort und bin immer wieder fasziniert von den goldenen Farben im Inneren. Ein richtig gutes Bild ist mir noch nie gelungen. Diesmal bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis, ganz überwältigt bin ich davon aber immer noch nicht. Zum Abschluss ergab sich dann noch die Gelegenheit in der Speicherstadt auf einer der vielen Brücken ein spannendes Bild mit einer Silhouette zu schießen. Nach einem sehr langen Tag ging es dann mit einer Stunde Verspätung endlich zurück nach Hause.
Fazit: Die Photopia hatte für mich nichts Interessantes zu bieten. Ohne das German Street Photography Festival wäre die Messe für mich persönlich völlig belanglos. Das Netzwerken und Treffen von bekannten und neuen Gesichtern war wieder mal ein Highlight. Die Vorträge waren allesamt interessant und sehenswert. Das Fotografieren stand am heutigen Tag nicht im Mittelpunkt, was auch völlig in Ordnung war für mich.
Back to Top