
Zu Ausgabe #3 "Mystisch/ Abstrakt" von PSM habe ich mich entschieden die gesamten Einnahmen an die ambulante Wohnungslosenhilfe in Vechta zu Spenden. Getreu dem bekannten Motto "von der Straße für die Straße" der deutschen Streetfotografie-Community wurden ja bereits in der Vergangenheit beim alljährlichen Meet&Street die Einnahmen für die in der Stadt ansässige Obdachlosenzeitung gespendet. Angefangen hat das Ganze beim 2. Meet&Street in Hannover und wurde seitdem jährlich fortgeführt. Da Vechta zu klein für eine Obdachlosenzeitung ist, habe ich einfach gegooglet, welche anderen Möglichkeiten ich für die Spende habe. Da lag die ambulante Wohnungslosenhilfe am nächsten.
Im Januar hatte ich den ersten Kontakt und die Mitarbeiter waren sofort fasziniert von dem Projekt der deutschen Streetfotografie-Community. Mit Erscheinen von PSM#3 im Februar und einer erhöhten Auflage von 150 Einheiten rechnete ich mir vorab ungefähr aus, welche Spenden wohl zusammenkommen würden. Das Ergebnis überraschte mich am Ende aber total.
Zunächst einmal muss ich erwähnen, dass die Druckkosten sowie Porto- und Verpackungsgebühren von den gesamten Einnahmen abgezogen wurden. Zusätzlich trudelten die ersten Überweisungen ein, wo über den eigentlichen Preis für das Magazin von 10€ hinaus Geld gespendet wurde. Dabei kamen zusätzliche Beträge von 2€, 5€ ,8€, 10€ oder über 20 € von vielen von Euch zusammen. Darüberhinaus wurden alle Einnahmen für das E-Paper sowie die Einnahmen von E-Papern vorheriger Ausgaben dazugezählt. Am Ende war das Magazin nach ca. 3-4 Wochen restlos ausverkauft. Letztlich spendete ich auch noch einen Betrag, sodass am Ende sage und schreibe 650€ zusammenkamen.
Um mir ein Bild der Einrichtung zu machen und zu erfahren, wofür die Spenden denn nun geplant sind, fuhr ich Ende März persönlich zu den Büros und sprach mit der Leiterin Frau Albrecht (links im Bild). Frau Albrecht bedankte sich nochmals recht herzlich an alle Spender. Sie berichtete, dass diese Art von Spenden extrem selten sind. Viele Spenden bekommt die ambulante Wohnungslosenhilfe in der Regel nicht, sodass jeder Euro zählt.
Frau Albrecht zeigte mir die gerade erst neu entstandenen Büros und Besprechungsräume. Auf Nachfrage wohin die Spenden fließen werden, versicherte mir Frau Albrecht, dass wir uns sicher sein können, dass die 650€ eins zu eins für die ambulante Wohnungslosenhilfe genutzt werden. Dies war ihr und auch mir besonders wichtig, sodass das Geld auch dort ankommt, wofür es gedacht war. Im Gespräch berichtete Frau Albrecht weiterhin, dass die Spenden bislang für Einkaufsgutscheine für einen Supermarkt genutzt wurden. Sie erzählte von strahlenden Gesichtern der Bedürftigen. In der nahen Zukunft ist noch ein gemeinsames Frühstück geplant. Wenn dann noch Geld übrig bleibt, wird dieses anteilig für die Anschaffung eines Laptops in der Einrichtung verwendet. Mit diesen können Wohnungslose dann nach Wohnungen, Jobs oder Ähnliches recherchieren. Ich war sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und der geplanten bzw. bereits verwendeten Nutzung der Spende. Mit einem Lächeln auf beiden Gesichtern verabschiedete ich mich und sagte ihr, dass ich mir eine weitere Zusammenarbeit sehr gut vorstellen kann. Es ist wunderschön zu sehen, zu welchen Möglichkeiten eine geeinte Community im Stande ist. Diese Community verbindet und vergisst die Bedürftigen nicht!
