Vom 25.-27.07.2020 war ich für zwei Nächte in Amsterdam, um dort durch die Straßen zu schlendern und Fotos zu schießen. Glücklicherweise fand zur selben Zeit eine Ausstellung von Vivian Maier´s Farbfotografien im Fotografiemuseum FOAM statt, welche ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte. Dazu in einem kommenden Blogeintrag mehr.
Nach dem ich eine etwa fünfstündige Anreise hinter mit hatte, erreichte ich mein Hotel in der Nähe des Museumsviertels bei grauem Wetter mit angenehmen Temperaturen. Schnell die Sachen im Zimmer untergebracht, Kamera umgeschnallt und ab auf die Straßen. Mein Plan war es vom Hotel zum Hauptbahnhof zu laufen, ohne jedoch eine bestimmte Route im Kopf zu haben. Von meinem Hotel aus bewegte ich mich zunächst in das Museumsviertel rund vom das Van-Gogh-Museum und Rijksmuseum, wo mir diese Aufnahmen gelangen. Ein guter Start in den Tag!
Vom Rijksmuseum aus bahnte ich mir meinen Weg durch die Straßen Amsterdams entlang der vielen Grachten und kleinen Seitenstraßen. In Amsterdam ist wirklich alles fußläufig sehr eng beieinander und somit ohne Probleme zu erreichen. Unterwegs gelangen mir einige interessante Fotos.
In einer Nebenstraße entdeckte ich dann ein gut gekleidetes Eheaar, welches sich entlang eines Grachtes machte. Auf ihrem Weg lag Sperrmüll. Meine Intention war es, den Kontrast dieses Paares zum Sperrmüll auf der Straße abzulichten. Außerdem stand im Hintergrund ein Mann, welcher sich eine Zigarette oder Joint drehte. Ein gutes Motiv wie ich fand. Als das Paar allerdings den Sperrmüllhaufen erreichte, hielt der Mann an und interessierte sich für die Füße des alten Sessels, welche er sofort begann abzuschrauben. Dabei entstand diese ansehnliche Fotoreihe. Speziell das Motiv, als das Paar in Richtung einer Person stolz ihren Proviant zeigte, stellte mich sehr zu frieden.
Weiter ging es durch die Straßen Richtung Hauptbahnhof. Wo mir einige ganz gute Fotos gelangen. Das Foto mit dem Herren mit Glatze in Verbindung mit dem Hintergrundbild gefällt mir besonders.
Ich passierte anschließend die Metrostation „Rokin“. U-Bahn Stationen haben eine große Anziehung auf mich. In jeder Großstadt finde ich es immer wieder aufs Neue faszinierend, wie das Leben im Untergrund abspielt. Deshalb überlegte ich keine Sekunde und ging hinunter. Hier versuchte ich zunächst einige Shots am Eingang und an der Rolltreppe.
Dann ging ich runter zum Gleis und entdeckte die tollen Wandmalereien, welche sich äußerst gut als Motive eigneten. Hier wartete ich einige Minuten auf die richtigen Personen, um diese Fotos zu schießen.
Aus der Metrostation „Rokin“ bahnte ich mir meinen Weg durch die Amsterdamer Straßen zum Königspalast. Auf dem Weg dorthin ergaben sich einige interessante Motive.
Am Königspalast angekommen, fielen mir sofort die große Menge an Tauben auf, welche von den Menschen gefüttert wurden. Tauben sind in der Großstadt eine Plage wie ich finde, allerdings interessieren sie mich mittlerweile aus der Sicht der Straßenfotografie immer mehr. Die Verbindung von Taube und Mensch im urbanen Raum ergibt häufig interessante Motive. So hielt ich Ausschau nach eben diesen, wobei mir folgende Fotos gelangen.
Anschließend folgte ich dem „Damrak“ direkt zum Bahnhofsvorplatz. Dort waren keine interessanten Motive zu erhaschen, sodass ich in das Bahnhofsgebäude ging, um auf der anderen Seite die Fähre zu nehmen. Dabei kam ich an einer riesen großen LED-Wand vorbei, welche interessante Motive in Verbindung mit Menschen bereit hielt. Ich setzte mich der LED-Wand gegenüber auf den Boden und warte bestimmt 20-30 Minuten, um einige interessante Fotos zu erreichen. Dies sind die Ergebnisse:
Anschließend bewegte ich mich weiter zur Fähre, wobei mir der große Fahrradparkplatz auffiel. Schnell ein paar Fotos machen und dann ab auf die Fähre, auf welcher auch zwei nette Fotos entstanden.
Die Fähre verbindet das Zentrum von Amsterdam mit dem Norden. Auf dieser Seite steht das EYE-Filmmuseum, welches architektonisch sehr futuristisch gebaut wurde. Ich versuchte einige interessante Fotos, jedoch wünschte ich mir an dieser Stelle ein Weitwinkelobjektiv. Die 23mm auf meiner Fuji waren nicht weitwinklig genug. So musste ich mich mit diesen Fotos zufrieden geben:
Mittlerweile war ich schon etwa fünf Stunden unterwegs und meine Füße qualmten. Ich fuhr also mit der Fähre zurück und nahm die Straßenbahn zum Hotel. Als ich meine Haltestelle erreichte, fing es an zu regnen. Ich erreicht noch so gerade eben die andere Straßenseite, als der Himmel seine Tore für einige Minuten öffnete. Schnell stellte ich mich unter eine Markise eines Restaurants und versuchte von dort Panning-Shots mit Fahrradfahrern im Regen zu machen, sowie Regenfotos im Allgemeinen.
Nach dem Schauer fiel mir auf der anderen Straßenseite eine sehr große Pfütze in den Fahrrillen auf. Sobald ein Auto richtig in der Spur fuhr und nicht an der Ampel anhalten musste, spritzte das Wasser in hohem Bogen auf den benachbarten Fahrradweg. Mein Wunschfoto war, dass ein Auto einen Radfahrer voll erwischte. Leider hatte ich am Ende des Tages nicht mehr so viel Glück und auch keine lange Geduld mehr, sodass ich mich mit diesen Fotos zufrieden geben musste.
Nach fast 6,5 Stunden und einigen Kilometern viel ich kaputt in mein Bett. Tag 1 in Amsterdam war erfolgreich wie ich fand. Für den zweiten Tag war Sonne vorhergesagt und ich schaute diesem freudig entgegen.
Einige dieser Bilder sind auch in meinem POV Video auf YouTube zu sehen. Du kannst es hier sehen: