Bereits am Anfang des Jahres 2020 war für mich klar, dass ich mir am Ende des Jahres ein Fotobuch mit meinen persönlich besten Fotos aus dem Jahr machen werde. Heute kam das Fotobuch endlich bei mir an. Was soll ich sagen? Es ist einfach nur toll die Auswahl seiner eigenen Bilder des gesamten Jahres in gedruckter Form in den Händen zu halten. Der Weg zum Endprodukt war nicht immer einfach. Es mussten viele Entscheidungen getroffen werden. Auf diesen Weg möchte ich  euch mit einigen Beispielseiten in diesem Blogeintrag mitnehmen und am Ende erfahrt ihr wieso ich nicht 100% zufrieden bin.
Welches Buchformat wähle ich aus?
Da ich von Anfang wusste, dass ich sowohl quer- als auch hochformatige Bilder mit in das Buch aufnehmen möchte, genauso auch zwei bis drei Sonderformate, stand eigentlich von Anfang an für mich fest, dass das Fotobuch quadratisch sein muss. Das hat für mich ästhetische Gründe. Ich mag es nicht, wenn querformatige Fotos in hochkantigen Fotobüchern und umgekehrt hochformatige Bilder in querformatigen Fotobüchern abgedruckt sind. Ich wollte immer ein Foto auf einer Seite haben. Für mich war somit das quadratische Format die beste Wahl.
Wähle ich nur schwarz-weiß Fotos aus oder auch Farbe?
Ich wollte ganz klar beides im Buch haben. Ich fotografiere zwar überwiegend in schwarz-weiß, aber es gibt auch einige meiner Bilder, welche mir in Farbe deutlich besser gefallen und diese wollte ich mit aufnehmen. 
Wie viele Bilder wähle ich aus?
Dies war ohne Frage der Punkt, wo ich am längsten mit mir haderte. Ich machte zunächst eine Vorab-Auswahl meiner Bilder. Ich ging die Orte durch, welche ich 2020 besuchte und vergab den Bildern, welche ich im Buch haben wollte, in Lightroom das Stichwort "Jahrbuch". Einige Bilder bekamen bereits im Laufe des Jahres direkt das Stichwort. So sammelte sich erstmal eine gewisse Anzahl an. Dann machte ich meine erste Version des Buches und speicherte sie als PDF-Datei ab. Ich hatte das Gefühl, dass zu viele Bilder im Buch waren, löschte einige und machte eine zweite, kürzere Version. Dann hatte ich das Gefühl, dass welche fehlen würden. Je mehr ich darüber nachdachte, desto entschlossener war ich wirklich alle Bilder aufzunehmen, die es mir Wert waren. Am Ende kam ich so auf insgesamt 76 Bilder, von denen 58 in Schwarz-Weiß und 18 in Farbe sind.
Wie ordne ich die Bilder an?
Dieser Punkt war, neben der Auswahl der Bilder, jener der am meisten Zeit in Anspruch nahm. Ich hatte zuvor zwar schon mehrmals Fotobücher von diversen Urlauben und von unserer Weltreise gemacht, dort war die Sequenzierung aber durch die zeitliche Abfolge der Reise klar vorstrukturiert. Im jetzigen Falle wollte ich jedoch keine datumsbasierte Reihenfolge der Bilder, sondern sie sollten einem Konzept folgen. Da mir die Fotos mit starken Licht und Schatten Kontrasten sowie minimalistische Aufnahmen am meisten am Herzen liegen, nahm ich diese zur ersten Kategorie zusammen. Als nächstes wollte ich jene Fotos im Buch, welche der klassischen Definition der Straßenfotografie entsprechen, also Momente auf der Straße die ungestellte Szenen zeigen. Danach folgten die Straßenfotos in Farbe und zum Abschluss wählte ich die wenigen Straßenfotos bei Nacht, welche ebenfalls in Farbe waren. Diese Struktur fühlte sich einfach richtig an und deshalb behielt ich sie bei. Innerhalb dieser Kategorie schaute ich auch wie das Bild auf der linken Seite mit dem Bild auf der rechten Seite am besten zusammengelegt werden konnte. Hier wurden häufig Bilder hin- und hergeschoben bis es sich schlussendlich richtig anfühlte.
Wie kann ich dem Buch etwas Besonderes geben?
Ich wollte noch etwas besonderes im Buch haben. Ich erinnerte mich an das Jahrbuch von Sean Tucker. Er fügte hin und wieder Zitate aus seinen YouTube-Videos in seine Jahrbücher ein. Diese Idee gefiel mir. Nur hatte ich keine eigenen Zitate. Beim Durchsehen des Street Photography Buches "Magnum Streetwise" gefielen mir einige Zitate bekannter Straßenfotografen sehr gut und ich markierte sie. Gleichzeitig googlete ich nach weiteren Zitaten und wählte mir dann jene aus, welche die größte Aussagekraft auf mich hatten. Drei für mich wirklich markante Zitate stellte ich an den Anfang meines Buches und ein paar weitere fügte ich nach und nach mit ein. Dies verlieh dem Buch in meinen Augen noch das gewisse Etwas.
Welches Unternehmen sollte mein Fotobuch drucken?
Ich mag die Buch-Funktion in Lightroom, da ich direkt meine Bilder aus dem Katalog in einem Buch anlegen kann. Außerdem kann ich innerhalb dieser Funktion mein Buch vorab als PDF-Datei speichern. Lightroom arbeitet mit Blurb zusammen. Blurb erfüllte mein Kriterium zur Gestaltung eines quadratischen Buches. Zudem hat Blurb immer wieder gute Angebote, bei denen man viel Geld sparen kann. Blurb bietet auch die Möglichkeit zur Auswahl verschiedener Papierarten an. Ich ließ mir im Laufe des Jahres ein Test-Set von Blurb zu senden. Die sechs verschiedenen Papierarten konnte man so schonmal haptisch antesten und man konnte sehen wie Schwarz-Weiß-Fotos sowie Farbfotos auf dem jeweiligen Papier wirken. Eigentlich wollte ich gerne ungestrichenes Papier nutzen. Bei der Durchschau der jeweiligen Papierarten und dem Wirken der Schwarz-Weiß-Fotos überzeugte mich jedoch nach etwas längerer Überlegung das Standardpapier von der Farbwirkung am meisten. Einziger Nachteil: das Papier hatte nur eine Dichte von 118g/m2. Da hätte ich mir gerne 148 g/m2 gewünscht, da ich dickeres Papier etwas angenehmer zum Durchblättern finde. Dennoch blieb ich bei meiner Wahl.
Was soll auf den Einband?
Diese Frage beschäftigte mich wirklich lange. Ich wollte auf jeden Fall kein Foto auf dem Cover. Es sollte ein Logo oder Schriftzug her, welchen ich in den Folgejahren auch verwenden kann. Ich probierte einige Dinge direkt in Lightroom aus. Hier fehlten mir dann aber Funktionen im Textmodul. Also bastelte ich mir in "Affinity Photo" einen Schriftzug. Ich machte bestimmt 5 oder 6 Versionen. Der Schriftzug auf meiner Homepage gefällt mir ganz gut, also wählte ich diese Schriftart aus. Zudem sollte die Jahreszahl mit drauf. Erst schrieb ich "2020". Dies wirkte aber nicht. Plötzlich kam mir der Einfall es mal in römischen Zahlen zu versuchen. 2020 wurde zu MMXX. Dies gefiel mir sehr gut. Auch für die Folgejahre würde dies gut aussehen. Am Ende entschied ich mich für den Schriftzug, welchen ihr oben seht. Mir gefällt, dass er relativ schlicht und mittig auf dem Cover ist.
Mein Fazit
Die Gestaltung meines ersten Street Photography Jahrbuchs war eine interessante Erfahrung. Die Auswahl der Bilder, die Kategorisierung und das Sequenzieren der Bilder stellte mich vor Herausforderungen, die ich aber gerne angegangen bin. Ich bin mit dem Endresultat fast zu 100% zu frieden. Ich mag den Druck von Blurb, auch die Farben wirken super. Den Abstrich mit dem etwas dünneren Papier musste ich eingehen. Jedoch bin ich im Endeffekt von der Größe des Buches etwas enttäuscht. Mein Buch habe ich in 18x18cm ausgewählt, ist im Druck jetzt sogar nur 17x17cm groß geworden. Ich war fest davon überzeugt, dass dies reichen würde. Jetzt, wo ich es in den Händen halte, ist es mir etwas zu klein. 21x21cm wäre sicherlich besser. Auf ein großes quadratisches Buch von 30x30cm hatte ich keine Lust. Drei bis vier Zentimeter mehr würden für mich persönlich jedoch schon einen sehr großen Unterschied machen. Aus diesem Grund überlege ich eine zweite Version bei einem anderen Anbieter, der diese Größe anbietet, zu gestalten, um beide Produkte zu vergleichen. Ich muss dann aber auch auf ein anderes Papier zurückgreifen, welches wieder eine andere Wirkung hat. Dennoch lohnt sich der Vergleich denke ich. Schließlich soll dieses Produkt nicht einmalig sein, sondern in den Folgejahren im gleichen Stil mein Regal füllen. Hierfür brauche ich ein Produkt von dem ich fest überzeugt bin. Jetzt ist genau der richtige Moment zu experimentieren.
Hast du Interesse an dem Buch?
Wenn ich dein Interesse an dem Buch geweckt habe biete ich folgende Möglichkeiten an. Hinterlasse mir eine Nachricht über "Kontakt" auf dieser Homepage und ich kann dir die PDF-Version des Buches kostenlos zusenden. Hast du ernsthaftes Interesse an einer gedruckten Version, darfst du mich natürlich auch kontaktieren und wir besprechen die Einzelheiten. Zur Info: Ab 10 Interessenten wird es für jeden einzelnen deutlich günstiger.
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