Nach meinen zwei Tagen in Amsterdam bin ich direkt mit dem ICE nach Köln gefahren. Im Sparpreis mit der BahnCard 25 für 20 Euro in drei Stunden ohne Umsteigen gelangt man direkt nach Köln Messe/Deutz. Die Fahrt war super angenehm. In Amsterdam war das Wetter noch schmuddelig und recht kühl. In Köln angekommen waren es über 25 Grad und Sonnenschein.
Ich verbrachte vom 27.07.-31.07.2020 vier Nächte in Köln. Da ich selbst von 2007-2018 auf Grund meines Studiums und anschließendem Job in Köln gelebt habe, ist die Stadt für mich meine zweite Heimat geworden. Glücklicherweise darf ich bei meiner ehemaligen Arbeitskollegin nächtigen, sodass ich mir Unterkunftskosten sparen kann. In meiner Zeit in Köln war ich leider nur selten mit der Kamera unterwegs. Immer mal wieder überkam es mich in unregelmäßigen Abständen, jedoch habe ich nie bewusst Street Photography betrieben. Ein Jammer, wenn man bedenkt welch tolle Möglichkeiten in dieser lebenswerten Stadt vorzufinden sind. Aus diesem Grund hole ich sozusagen meine verpassten Chancen jedes Mal nach, wenn ich nach Köln zurück komme. Dieses Mal hatte ich viel Zeit, die ich, neben dem Treffen alter Bekannter, auf der Straße ausnutzte. Trotz der Hitze war ich immer mal wieder unterwegs. Hier nun ein kleiner Bericht meiner Tage.
Direkt am Ankunftstag traf ich mich, wie bereits im Blogeintrag #010 beschrieben, mit Reiner und Stefan vom Kollektiv "OffPerspective". In dem vorangegangenen Blogeintrag habe ich lediglich nur über die Challenge "3 Blickwinkel" im Rheinhaufen rund um das Schokoladenmuseum berichtet. Dennoch waren wir an diesem Tag noch etwas mehr unterwegs. Zunächst hielten wir uns für einige Zeit in der U-Bahn Station am Heumarkt auf. Diese ist architektonisch super interessant und hat eine enorme Größe. Leider kommen hier immer noch zu wenige Menschen vorbei, da die Bahnlinie auf Grund des Einsturzes des Stadtarchivs immer noch nicht durchfährt. Trotzdem entstanden hier ein paar nette Fotos.
Anschließend liefen wir dann Richtung Rheinauhafen, wo wir neben der Challenge auch einige architektonisch interessante Bilder schießen konnten.
Dies war es dann auch schon von Tag 1. Den Rest des Tages unterhielten wir uns mehr, als das ich zu Fotos kam. Am zweiten Tag ging ich morgens aus der Wohnung Richtung Haltestelle Hansaring. Diese Haltestelle sehe ich mittlerweile mit einem ganz anderen Auge. War ich früher doch schon so oft an diesem Ort, habe ich aus Street Photography Sicht nie das Potenzial erkannt. Jetzt komme ich immer wieder gerne hierher.
Von dort ging ich dann grob Richtung Dom/Hauptbahnhof und schließlich auf die Ehrenstraße. Auf der Ehrenstraße wollte ich zu einem Buchgeschäft, welches viele Fotobände auch über Street Photography führt. Dort besorgte ich mir das Buch "All About Saul Leiter". Anschließend ging ich Richtung Friesenplatz und von dort weiter zum alten Hauptsitz der Firma HDI Gerling. Hier wollte ich schon immer mal schauen, ob dort Street Photography möglich ist, da das sehr große Geschäftsgebäude in ein Wohnviertel umgebaut wird. Leider war nicht viel los. Auf dem Weg dorthin, sowie vor Ort entstanden diese Bilder:
Ich bekam Lust auf ein Stück Kuchen und wollte zu eines meiner Lieblingscafés "Café Franck" nach Neu-Ehrenfeld. Also musste ich zur Haltestelle Friesenplatz zurück und in die U-Bahn-Linie 5 einsteigen. An der Haltestelle sowie in und aus der U-Bahn entstanden einige interessante Bilder wie ich finde.
In Neu-Ehrenfeld angekommen musste ich leider feststellen, dass das Café Franck Betriebsurlaub hat in dieser Woche. Also schnell das iPhone rausgeholt, um weitere Cafés in der näheren Umgebung abzuchecken. Glücklicherweise fand ich nicht weit entfernt, dass Café Fräulein Frida. Ein perfekte Alternative! Auf dem Weg dorthin konnte ich noch diese beiden Fotos machen. Ich liebe Straßenfotos ohne Menschen, vor allem wenn Gegenstände auf der Straße herumstehen oder liegen, die auf eine Anwesenheit des Menschen hindeuten, um dann mit ihrer Umgebung ein manchmal bizarres Straßenbild abzuliefern. Vor allem gefällt mir das Foto mit dem Brautkleid im Schaufenster. Das Buch auf der Fensterbank mit dem Titel "Der Plan" passte perfekt ins Bild.
Nach einem leckeren Kuchen und einer Saftschorle ging es Richtung Venloer Straße/ Gürtel, sozusagen meine alte Nachbarschaft, denn während meines Studiums wohnte ich für 3,5 Jahre in einer WG in Ehrenfeld nur eine Haltestelle davon entfernt. Ehrenfeld ist ein interessanter multikultureller Stadtteil, der auf meinen nächsten Besuchen in Köln nochmals genauer unter die Kamera genommen werden muss. Auf dem Weg zur Haltestelle entstanden diese Fotos:
Ich fuhr mit der S-Bahn eine Station zurück zum Hansaring, wo mein Fotowalk startete. Mittlerweile war ich schon wieder über 4 Stunden unterwegs und brauchte eine Pause. Der Weg zurück zur Wohnung hielt jedoch noch einige interessante Überraschungen bereit. Zum einen fiel mir das Wandbild mit dem Mikrofonständer und dem Scheinwerferlicht auf. Ich musste nur auf eine Person warten, um das Foto zu bekommen, welches ich mir im Kopf vorgestellt hatte. Außerdem sind in der Krefelder Straße viele Hauseingänge mit Graffiti voll gesprayt, die ein tolles Fotomotiv bilden.
An der Wohnung angekommen fiel mir ein, dass ich noch einige Kleinigkeiten aus dem Supermarkt benötigte. Der nächste Supermarkt ist in Köln ja nie weit, also ging ich noch eben um die Ecke. Am Supermarkt angekommen fiel mir vom weiten schon die junge Frau auf Inline-Skates mit ihren farbigen Ringelsocken auf. Also schnell die Kamera angesetzt. Glücklicherweise lief auch noch zufällig eine weitere Person mit einem gestreiften T-Shirt vor der jungen Frau in den Aldi. Perfekt wäre es wenn er auch die selben Farben auf dem T-Shirt hätte wie die junge Frau bzw. umgekehrt, aber auch so war ich hochzufrieden mit dem Bild. Außerdem zeigte mir diese Situation, dass überall in der Stadt, auch auf dem Weg zum Supermarkt, jederzeit interessante Fotomotive auf einen warten. Dies ist eigentlich der perfekte Beweise dafür immer eine Kamera mit dabei zu haben.
Am Folgetag fuhr ich nach Frankfurt, worüber ich ja schon in meinem Blog berichtete. Hier geht es direkt zum Bericht aus Frankfurt. Am Donnerstag und Freitag machte ich mich jeweils morgens für einige Zeit auf den Weg. Donnerstags hatte ich einen längeren interessanten Aufenthalt in der U-Bahn-Station "Breslauer Platz/ Hbf", welche ich im nächsten Blogeintrag genauer beschreiben werde. Mein Fokus lag an diesen Tagen auf Grund der tollen Sonneneinstrahlung auf Bildern mit Licht und Schatten. Diese konnte ich an einigen Ecken in Köln finden. Dabei entstanden diese Bilder, welche im Stadtteil Nippes sowie rund um den Kölner Dom entstanden:
Neben diesen Fotos, mir gefallen besonders die letzten beiden sehr, entstanden rund um den Kölner Dom sowie in der U-Bahn Station noch diese Bilder. Beim ersten Bild gefällt mir besonders die doppelte Reflexion links und rechts von der Person, sowie die Geschichte im Bild. Beim Bild mit dem Arbeiter, der mit einem heftigen Wasserstrahl den Urin aus der Ecke spülte, musste ich stark schmunzeln, da er den Strahl so hält, als würde er selber in die Ecke pinkeln. Die nachdenkliche Pose des älteren Herren mit Blick auf die Anzeigetafel liefert auch eine interessante Geschichte.
So endeten auch schon wieder meine Tage in Köln. Die Zeit in Köln war mal wieder eine Reise zurück in meine alte Heimat. Freunde treffen und nebenbei Street Photography betreiben hat mir über alle Tage sehr viel Spaß gemacht. Ich werde regelmäßig zurück nach Köln kommen, um mehr Street Photography zu machen sowie meine alten Freunde zu treffen. Eine wundervolle Stadt!
Vom zweiten Tag habe ich wieder ein kleines YouTube Video gedreht, wo ihr einige der hier geposteten Bilder wieder findet. Das Video könnt ihr direkt hier schauen oder auf meinem Kanal direkt bei YouTube.